„Sage mir, wie lange du auf einem Bein stehen kannst, und ich sage dir, welche Mathenote du hast.“
Volksschüler mit Gleichgewichtsstörungen haben einer Studie zufolge schlechtere Noten. Bei Kindern mit schweren Störungen des Gleichgewichts seien sie in den Fächern Deutsch, Mathematik und Sport um 0,6 bis 0,7 Notenstufen schlechter, erklärte der Aalener Mediziner Eckhard Hoffmann. „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet“, sagte der an der Hochschule Aalen lehrende Hörakustik-Professor. Zwei Drittel aller Volksschüler leiden seiner Untersuchung zufolge zumindest unter leichten Störungen des Gleichgewichts.
Schlechter Gleichgewichtstest lässt auf schlechte Noten schließen
Hoffmann hatte 1.756 Kinder an sieben hessischen Schulen untersucht. Je schlechter diese bei einem Gleichgewichtstest abschnitten, desto schlechter waren ihre durchschnittlichen Noten. „Das ist fast so, als könnte man zu einem Kind sagen: Sage mir, wie lange du auf einem Bein stehen kannst, und ich sage dir, welche Mathenote du hast“, erklärte der Mediziner. Die Ergebnisse ließen sich sicherlich auf das gesamte Bundesgebiet übertragen.
Auswirkung auch bei leichten Störungen
Selbst bei Kindern mit leichten Störungen ist die Schulleistung laut Hoffmann um bis zu 0,3 Notenstufen schlechter. Nach Ansicht des Mediziners ist ein Training des Gleichgewichtssinns eine gute Maßnahme zur Verbesserung des Lernerfolgs. „Wir haben hier einen Ansatzpunkt, der bisher extrem vernachlässigt wurde.“ Bereits in den Kindergärten müsse die Stärkung des Gleichgewichtssinns gefördert werden.
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